Spuren vom Krieg - Spuren vom Frieden
Dieses Foyer ist ein Ort zum Verweilen. Wer will und kann, ist darüber hinaus noch eingeladen, in die deutsche Geschichte einzutauchen und über den Dichter Remarque nachzudenken oder ein paar Zitate aus seinen Werken zu lesen.
Gemeinsam mit allen, die Lust dazu hatten, sammelten wir Dokumente, Zeitungen, Fotos, Abzeichen, aber auch Aussagen von Zeitzeugen. Um sie danach zu einem räumlichen Vieltafelbild (sehr große Collagen aus Fotokopien auf einer Raumplastik) zusammenzustellen. Dadurch erzeugten wir aber nicht nur ein Kunstwerk, sondern "erzwangen" auch Gespräche zur deutschen Geschichte und Gegenwart zwischen ganz verschiedenen Generationen. Scheinbar unumstößliche Vorurteile und Überzeugungen kamen ins Wanken. Wir sprachen und stritten mit Schülern und Lehrern. Alle lasen Remarque und lernten aus dessen Leben und Werk (wie wir schon ahnten) manchmal auch ziemlich verschiedene Dinge.
Das Sammeln von Dokumenten, Fotos und Objekten machte allen am Projekt Beteiligten besonders großen Spaß. Durch die daran geknüpften Erzählungen wurde die Vergangenheit lebendig und es ergaben sich Geschichtsstunden besonderer Art. Alle erkannten, dass es schön ist, Wurzeln zu besitzen, auch wenn man mit einigen Taten der Vorfahren keineswegs einverstanden ist.
Der Spaß der meisten, gerade an kontroversen Diskussionen, war ganz deutlich. Unsere Grundhaltung (nicht belehren - sondern Denkanstöße geben) traf auch hier den offenbar viel zu selten angesprochenen Nerv der Jugendlichen.
Sicher trug zu der guten Gesprächsatmosphäre bei, dass es uns gegenüber keine Abhängigkeit und keinen Leistungsdruck gab. Keiner wurde in die sonst üblichen "Schubladen" gesteckt. Diese Arbeit mit den Jugendlichen war für uns wieder eine ungetrübte Freude.
Bei der Recherche zu Remarque erhielten wir große Unterstützung durch das Erich-Maria-Remarque-Archiv in Osnabrück.